Große Nachfrage bei Kinderimpfung des BRK Regensburg
Große Nachfrage bei Kinderimpfung des BRK Regensburg
Die Nachfrage nach Kinderimpfungen beim Landratsamt Regensburg ist hoch und das hiesige Bayerische Rote Kreuz hat somit alle helfenden Hände voll zu tun.
Der Nachwuchs wird von den zugehörigen Impfzentren sowie den Niedergelassenen betreut und geimpft und so hat das Koordinierungszentrum des BRK in Regensburg die nächsten freien Termine frühestens für den 23.01.22 zur Verfügung. Interessierte Eltern können Termine telefonisch unter 0941/4009-444 (Montag bis Freitag 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr sowie von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr) oder per Mail impfung-landkreis(at)landratsamt-regensburg.de buchen. Hinsichtlich der Versorgung der Impfzentren ist genügend Impfstoff für alle Altersgruppen vorhanden.
„Wir freuen uns über die enorme Resonanz der Eltern und ihrer Kleinen und hoffen, auch mit der aktuellen Kinderimpfung unseren Beitrag zum Kampf gegen Corona leisten zu können“, so die Pressesprecherin des BRK Regensburg, Melanie Kopp. „Dabei danken wir auch dem Landratsamt für die gelungene Zusammenarbeit und unseren Ärzten*innen sowie unserem gesamten Team für deren Einsatz in dieser fordernden Pandemie“, so Kopp weiter.
Damit sei auch das Engagement des Arztes Prof. Dr. med. Hugo Segerer gemeint, der das Bayerische Rote Kreuz in dieser wichtigen Aufgabe unterstützt.
Er hebt ebenso das gemeinsame Teamwork hervor: „Ich bin beeindruckt, wie motiviert, kompetent und freundlich alle BRK Mitarbeitenden in den Impfteams sind, seien es Verwaltungskräfte, medizinische Kräfte oder Organisator*innen. Die Arbeit mit den Impfteams macht mir jeden Tag wieder Freude. Zudem finde ich es persönlich äußerst bemerkenswert, dass sich so viele Kinder und Jugendliche bei uns impfen lassen – um sich selbst zu schützen, oder die Oma, oder die Klassenkameraden*innen! Noch „toller“ oder vielmehr „richtiger“ wäre es, wenn sich die bislang nicht geimpften Erwachsenen auch für Kinder und Jugendliche impfen lassen würden“.
Wo liegt für ihn als Arzt die Herausforderung auf dem Gebiet der Covid Kinderimpfung? „Es ist immer wieder eine Herausforderung, als Mediziner beim Umgang mit Kindern ihr Vertrauen zu gewinnen. Das ist insbesondere bei Impfungen wichtig. Nur dann können sie beim Pieks entspannen, statt ängstlich und verkrampft Schmerzen zu erwarten“, schildert er. Nach seinen alltäglichen Erfahrungen hinsichtlich der Kinderimpfung gefragt erklärt der Arzt „Ich bin beeindruckt, wie viele Kinder sich impfen lassen - offenbar nicht nur auf Druck ihrer Eltern, sondern auf eigenen Wunsch. Und sie sind meist gut informiert und gut vorbereitet“.
Auch zu folgenden Fragen findet Prof. Dr. med. Hugo Segerer Antworten aus dem medizinischen und persönlichen Bereich seiner Tätigkeit:
Welchen Kindern und Jugendlichen wird die Impfung generell empfohlen?
„Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut empfiehlt aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen Daten, dass Jugendlichen generell wie Erwachsenen die Impfung angeboten werden soll. Zwar ist das Risiko von Jugendlichen über 12 Jahren gering, schwer an Corona zu erkranken, das Risiko von Nebenwirkungen der Impfung ist aber noch niedriger. Hier hat die STIKO eine Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen.
Für Kinder unter 12 Jahren formuliert die STIKO zurückhaltender, weil sie für eine generelle Empfehlung noch nicht über die Datenmenge verfügt, die notwendig ist, um auch sehr seltene bedrohliche Nebenwirkungen auszuschließen. Deshalb wird die Impfung Kindern angeboten, die von einer Erkrankung betroffen sind, die einen schwereren Verlauf einer Corona-Infektion befürchten lässt. Die STIKO spricht sich aber ausdrücklich nicht gegen eine Impfung gesunder Kinder aus, wenn sie von ihnen selbst oder ihren gewünscht wird“.
Was ist anders beim Kinderimpfstoff verglichen zu dem für Erwachsene?
„Die Impfstoff-Dosis ist bei Kindern unter 12 Jahren niedriger als die von Jugendlichen und Erwachsenen, nämlich nur ein Drittel. Dementsprechend gibt es bei Kindern nach der Impfung aller meistens nur minimale oder keine Begleiterscheinungen“.
Welche Fragen werden Ihnen von Seiten der Eltern am häufigsten gestellt?
„Soll ich mein Kind / meinen Jugendlichen / meine Jugendliche wirklich impfen lassen?
Meine Antwort: Ja, ich empfehle die Impfung auf der Grundlage der Empfehlungen der STIKO. Die Impfung soll aber ohne Zwang erfolgen; das Kind / der / die Jugendliche muss sie auch selbst wollen.
Welche Impfreaktionen sind zu erwarten?
Dazu gebe ich kurz über die üblichen Begleiterscheinungen Auskunft, betone, dass solche Begleiterscheinungen unangenehm sein können, aber nie gefährlich und immer vorübergehend sind. Eventuell können sie mit Fiebersaft oder einer Kopfschmerztablette behandelt werden.
Eltern fragen gelegentlich nach langfristigen Gefahren
Hier kann ich guten Gewissens beruhigen: Bisher sind keinerlei langfristige Risiken, oder gesundheitliche Störungen nach Kinderimpfungen aufgetaucht – und letztlich auch nicht zu erwarten“.
Gibt es etwas, das Sie als Arzt aus der Pandemie gelernt haben?
„Ich hätte nicht gedacht, dass doch so viele Menschen die Impfung auch als sozialen Dienst verstehen. Natürlich möchten sie sich selbst schützen, aber auch Verwandte, Freunde, und die Gesellschaft“.
Was wäre Ihre generelle Botschaft an die Menschen im Blick auf die aktuell andauernde Pandemie?
„Ich kann nur wiederholen, was viele Politiker sagen: Wir können die Pandemie nur gemeinsam überstehen. Kein Mensch lebt allein auf der Welt, kein Mensch darf nur für sich selbst Freiheit beanspruchen, ohne auf die Freiheit anderer Rücksicht zu nehmen. Und die Entscheidung, sich impfen zu lassen, ist nicht nur eine persönliche Entscheidung über den eigenen Körper, sondern auch eine gesellschaftliche Entscheidung, die mit Verantwortung für andere, insbesondere auch mit unserer gemeinsamen Verantwortung für Pflegekräfte und Ärzt*innen in den Krankenhäusern zu tun hat“.