Eine Oase in Wolfsegg
Der BRK Kreisverband Regensburg eröffnet in Wolfsegg seine bereits sechste Tagespflegeeinrichtung. Die Einweihung der „Oase an der Burg“, wie die Tagespflege im nordwestlichen Landkreis von Regensburg genannt wird, war aus vielen Gründen etwas besonders.
Sonne, saftig grüne Pflanzen und eine tolle Landschaft. Das kommt einem in den Sinn, wenn er an eine Oase denkt. Und tatsächlich trifft das auch auf die „BRK-Oasen“, so werden die Tagespflegeeinrichtungen des BRK Kreisverbandes Regensburg allesamt genannt, zu. Betritt man die Räumlichkeiten der jüngsten Tagespflege des BRK, fallen einem sofort die licht- und sonnendurchfluteten Räume auf. Hell ist es. Neu ist es. Und direkt am Fuße der Burg in Wolfsegg gelegen. Eine ruhige, grüne Landschaft ist zu sehen, wenn man aus den Fenstern des Hauses sieht. Bereits die sechste Einrichtung ihrer Art ist die Oase an der Burg und dennoch hat ihre Einweihung einen besonderen Charakter. Zum einen ist sie die erste Tagespflege, die das BRK durch einen vorbildlichen interkommunalen Austausch eröffnen konnte. Gleich sechs Gemeinden - Duggendorf, Holzheim am Forst, Kallmünz, Pettendorf, Pielenhofen und Wolfsegg - jede für sich zu klein für eine eigene Einrichtung dieser Art, haben sich dafür zusammengeschlossen. Zum anderen konnte das Rote Kreuz dadurch eine Lücke in dieser Landkreis-Region schließen.
Besonders aber auch deshalb, weil es die letzte offizielle Handlung des scheidenden Kreisgeschäftsführers des Kreisverbandes, Direktor Sepp Zenger, sein sollte. Vergangenen Samstag war es dann soweit. Gekommen waren weit über 50 Gäste in die Landkreisgemeinde. Unter ihnen auch die Landrätin Tanja Schweiger und die Bürgermeister der Gemeinden. „Diese reibungslosen Planungen mit einer solchen Vielzahl an Gemeinden, kann man mit Fug und Recht zukunftsweisend nennen. Durch die gewählte Lage können wir auch die Fahrkosten der Angehörigen sehr gering halten“, zeigte sich Direktor Zenger zu Beginn seiner Begrüßung zufrieden.
Die Oase wird schon jetzt sehr gut angenommen. „Noch vor der Eröffnung der Oase, haben wir so viele Anfragen wie noch nie zuvor“, verriet Björn Heinrich, der ab dem 1. Februar den Kreisverband eigenverantwortlich führen wird. „Es gibt für die Tagespflege ein eigenes Budget bei den Pflegekassen, daher wird der Besuch nicht auf das reguläre Pflegebudget angerechnet. Das heißt, dass, abhängig vom Pflegegrad, beispielsweise hier ein Besucher die Tagespflege sieben bis acht Mal im Monat besuchen kann, ohne extra dafür bezahlen zu müssen“, so Heinrich zu den Kosten. Landrätin Tanja Schweiger stellte die zukunftsweisende interkommunale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet heraus. So zeigte sie sich von dem „weitsichtigen Miteinander, das die Gemeinden hier gezeigt haben“ zufrieden.
Für viele Menschen ist das Angebot einer Tagespflege noch nicht so breitgefächert bekannt, wie es in anderen Bereichen der Seniorenbetreuung der Fall ist. Eine Tagespflege soll sowohl den zu Betreuenden als auch deren Angehörige einen Mehrwert bieten. Senioren kommen so unter gleichaltrige Mitmenschen und ein immer währender Austausch an Erfahrungen beginnt. Kurz, man freut sich schon auf den nächsten Besuch, weil einen die Menschen dort durch die Gemeinsamkeit einfach nahe sind. Und auch für die Angehörigen der Betreuten dient die Tagespflege als Alltagsgewinn. So sorgt sie für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Betreuung zuhause und ist damit eine wichtige Entlastung.
Eines haben alle Tagespflegeeinrichtungen des BRK in Regensburg neben dem Namenszusatz „Oase“ gemeinsam: Sie sind ein Treffpunkt für besondere Menschen, betreut von besonderen Menschen. „Wir könnten dieses schöne Angebot für Seniorinnen und Senioren nicht anbieten, wenn wir nicht engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten, welche diese Betreuung auch mit Menschlichkeit erfüllen“, so der Vorsitzende des Kreisverbandes, Dr. Heinrich Körber. Am Ende gab Pfarrer Anton den Räumlichkeiten der Tagespflege den geistlichen Segen.