BRK gibt Demenz ein Gesicht
Letztendlich davon betroffen sein kann jeder, ob in der eigenen Familie, über den Freundeskreis oder anders. Daher sieht das regionale BRK Aufklärung und Hilfestellungen bei Demenzerkrankung als so besonders wichtig an. Auch Einladungen an die Bevölkerung sowie Veranstaltungen, wie diese hier im Regensburger Kino „Regina Filmtheater“ gehören dazu:
Gezeigt wurde der Dokumentarfilm nach einer wahren Begebenheit mit dem Namen „Diagnose Demenz – ein Schrecken ohne Gespenst“ unter der Anwesenheit des Regisseurs Günter Roggenhofer und anschließender Möglichkeit zum gemeinsamen Gespräch an Infoständen und einer Podiumsdiskussion.
Roggenhofers Mutter litt an der Krankheit, mit seinem Streifen möchte er Aufklärungsarbeit leisten.
Experten der AOK Gesundheitskasse, der Stadt Regensburg, des Sanitäts- und Orthopädiehaus Zimmermann aus Straubing und des hiesigen Bayerischen Roten Kreuzes gaben dem Thema Demenz ein Gesicht und boten eine Anlaufstelle für Betroffene und Interessierte. Zur Filmvorführung bei freiem Eintritt kamen auch zahlreiche Menschen aus dem Pflegeberuf.
Die Doku und der Austausch unter den Besucher*innen regte zum Nachdenken und zum Handeln an: Denn die Veranstaltung des Regensburger BRKs zeigte deutlich: Dieses Thema muss noch viel mehr in den Fokus und darüber hinaus auch denen nahegebracht werden, die nicht täglich damit zu tun haben. Allein schon, um für das Verständnis und ein soziales Miteinander in diesem Kontext zu fördern.
So sind zum Beispiel 2021 etwa 440.000 Menschen im Alter 65+ neu an einer Demenz erkrankt und infolge des demographischen Wandels nimmt die Anzahl der Betroffenen weiter zu: Ende des vergangenen Jahres lebten in Deutschland fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz.
Das Bayerische Rote Kreuz dankt allen Mitwirkenden für dieses gelungene Event, das zweifelsohne nach einer Wiederholung ruft und das zudem im Zeichen der Wertschätzung unserer Pflegekräfte stand. „Das wichtigste Gut sollte uns der Mensch sein und ein würdevoller Umgang mit ihm – erst recht, wenn er krank ist und unsere Hilfe braucht“, so Stefan Deml stellvertretender Geschäftsführer des BRK Regensburg.
Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst von Jahr zu Jahr. Mehr als 3750 Regensburger Versicherte der AOK beispielsweise werden derzeit zu Hause gepflegt, davon befinden sich 611 in den höchsten Pflegegraden 4 oder 5 mit entsprechend hohem Betreuungsbedarf. Dieter Reisinger von der AOK Bayern - Die Gesundheitskasse/ Direktion Regensburg-Neumarkt beschreibt es so: „Damit Pflege Angehörige nicht überfordert und nicht nur die Pflegequalität, sondern auch die Lebensqualität für beide Seiten stimmt, benötigen Pflegende eine optimale Unterstützung. Die AOK bietet nicht nur eine individuelle Pflegeberatung, sondern übernimmt auch Leistungen der pflegerischen Versorgung wie beispielsweise Hilfe bei der Körperpflege, der Ernährung und der Mobilität sowie Unterstützung bei der Haushaltsführung“.
Auch in sogenannten Sanitätshäusern finden Betroffene schnelle und kompetente Hilfe: „Der Verlauf einer Demenz ist individuell, weiß Johann Schiller vom Sanitäts- und Orthopädiehaus Zimmermann Straubing: „Unser Anspruch ist es mehr Lebensqualität zu schaffen. Das bedeutet, den Betroffenen und deren Angehörigen genau immer an der Stelle abzuholen, wo diese gerade stehen, professionell zu beraten und zu versorgen“.
Das Miteinander, ein ständiger Austausch und das Verständnis der Bevölkerung bringen uns beim Thema Demenz künftig schon einmal einen großen Schritt weiter.