BRK-Ehrenamtliche unter einem neuen Dach - Bereitschafts- und Katastrophenschutzzentrum eingeweiht
"Mit Ihrem wertvollen Engagement leisten Sie professionelle Hilfe, bringen durch Ihren Dienst am Nächsten Mitmenschlichkeit in die Welt und fördern Sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt." Sozialstaatssekretär Markus Sackmann hatte am 28. April für die Ehrenamtlichen im. BRK-Kreisverband viele Lobesworte, als er gemeinsam mit ihnen das neue Bereitschafts- und Katastrophenschutzzentrum einweihte
In der Halle an der Straubinger Straße, die vom Sanitäts-Fachhaus Reiss angernietet wurde, können jetzt sämtliche Fahrzeuge, das dazugehörige Material sowie Büro und Sozialräume an einem Ort untergebracht werden, erläuterte Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Eder den Besuchern. Es sei ein Bereich entstanden, der ausschließlich durch das Ehrenamt betrieben und erhalten wird und in dem Arbeitskreise, Bereitschaften und Fachdienste eine neue Heimat gefunden haben.
Von der ehrenamtlichen Arbeit, die von hier aus geleistet wird, konnte man sich auch in einer Ausstellung ein Bild machen. Der Sanitätsdienst stellte sich ebenso vor wie die Fachdienste Betreuung oder Technik und Sicherheit. Als verlängerter Arm der Integrierten Leitstelle wirkt der Fachdienst Kommunikation und Information, darüber hinaus sind hier die Motorradstreife und die Rettungshundestaffel zu finden, die psychologische Notfallhilfe und der Suchdienst. Zum ersten Mal zu sehen gab es den nagelneuen Sanitäts-Einsatzleitwagen, der erst Anfang April geliefert wurde und für den 130.000 Euro aufgewendet werden mussten.
Freizeit für den Dienst am Mitmenschen einsetzen
Diese ganzen Aufgaben, so Eder, seien nur der unermüdlichen Arbeit aller zu verdanken, "die ihre Freizeit für den Dienst am Mitmenschen einsetzen". Sein Dank galt aber auch den Unterstützern und Sponsoren, "denn wir können helfen, wenn uns geholfen wird". Vor Ort konnten sich diese davon überzeugen, dass ihre Mittel gut eingesetzt sind.
"Im Interesse einer optimalen Einsatzbereitschaft werden hier Fähigkeiten und Material gebündelt", lobte Sackmann. Das Nebeneinander der Fachdienste ermögliche einen optimalen Austausch unter den Ansprechpartnern und eine hervorragende Koordination der einzelnen Leistungen für den Dienst am Nächsten.
Platz fände aber auch das kameradschaftliche Beisammensein, "das den Zusammenhalt stärkt und das Miteinander fördert". Sackmann, der auch Vorsitzender des BRK-Bezirksverbandes ist, sprach von einem existenziellen Beitrag, den die Ehrenamtlichen des BRK leisten - "nämlich da, wo es um menschliches Leben geht". Darüber hinaus wären zahlreiche Veranstaltungen in unserer Gesellschaft nicht möglich, wenn die Helfer nicht auf Freizeit verzichten würden. Er sprach sich dafür aus, die Förderung des Ehrenamts in der Bayerischen Verfassung zu verankern, bezeichnete den "Ehrenamtsnachweis Bayern" als wichtigen Bestandteil öffentlicher Anerkennungskultur und plädierte für den Ausbau und die Erweiterung der Ehrenamtskarte, um Menschen nicht nur mit Worten danken zu können.
In Bayern engagiert sich die stolze Zahl von 3,8 Millionen Bürgern ehrenamtlich. Weitere vier Millionen, so Sackmann, wären dazu bereit: "Die müssen nur abgeholt werden, dieses Potenzial müssen wir heben." Denn: "Ohne sie alle hätte Bayern nicht das soziale Gesicht, das wir so schätzen."
BRK-Devise lautet :schnell und effizient Hilfe leisten ?
Das neue Zentrum des BRK sei ein weiterer Schritt, in Notfällen schnell und effektiv Hilfe zu leisten, sagte Bürgermeister Gerhard Weber. Es erleichtere die Arbeit und sei deshalb den Hilfebedürftige von großem Nutzen. Das Wort "Trost gibt der Himmel, von den Menschen erwartet man Beistand", passe vorragend auf das Rote Kreuz. Weber dankte den Ehrenamtlichen: "Das Rettungswesen ist ohne Freiwillige undenkbar und es wäre auch nicht finanzierbar." BRK-Vorsitzender Dr. Heinrich Körber machte deutlich, dass die Ehrenamtlichen keine Honorierung und kein Geld wollten, sondern Anerkennung und Wertschätzung. Und zur aktuellen Diskussion merkte er an: "Wir wollen nicht mehr Bürokratie und wir können keine Anrechnung des freiwilligen Dienstes auf Arbeitszeit brauchen. Das Schlusswort hatten Pfarrer Hannes Lorenz und Wolfgang Lahoda, die das neue Zentrum und die Fahrzeuge segneten und dabei auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter Bezug nahmen.
(Text: Donaupost (osr), 1.5.2012)